Darmkrebs - Chemotherapie

Tumorzellen entwickeln sich aus normalen
Körper-zellen. Sie wachsen unkontrolliert und haben einen
stark gesteigerten Stoffwechsel. Mit Hilfe der Chemotherapie
werden Tumorzellen abgetötet oder in ihrem Wachstum gehemmt,
indem man Medikamente (Chemotherapeutika / Zytostatika sind
so genannte Tumorhemmstoffe) mit schädigender Wirkung
gezielt verabreicht. Bei der Behandlung bösartiger
Tumorerkrankungen nutzen diese Substanzen die schnelle
Teilungsfähigkeit der Tumorzellen, da diese empfindlicher
als gesunde Zellen auf Störungen der Zellteilung reagieren.
Diese Medikamente können auch das Wachstum gesunder Zellen
hemmen, die sich besonders oft teilen, wie z.B. Haarzellen,
Schleim-hautzellen und Zellen des Knochenmarks.
Neben der Operation ist die Chemotherapie die wirksamste und
erfolgreichste Behandlungsmethode gegen Darmkrebs. Sie wirkt
systemisch, denn sie greift auch Tumorzellen an, die sich
bereits auf andere Körperregionen ausgebreitet haben können.
Der Behandlungserfolg hängt jedoch in erster Linie von dem
Erkrankungsstadium ab.
Durch neue Medikamente haben sich die Chancen, trotz einer fortgeschrittenen Darmkrebserkrankung viele Jahre weiterleben zu können, dramatisch gebessert. Lag die mittlere Überlebenszeit von Patienten mit Lebermetastasen vor etwa 10 Jahren noch unter 6 Monaten, sind heute im Durchschnitt mehr als 24 Monate, im Einzelfall sogar viele Jahre eines beschwerdearmen Lebens möglich. Diese Medikamente haben ihren (sehr hohen) Preis – aber jeder geschenkte Lebensmonat zählt. Gelegentlich kann der Krebs sogar so weit zurückgedrängt werden, dass Lebermetastasen oder Lungenmetastasen mit Erfolg und Heilungsaussicht operiert werden können.
Chemotherapie nach der Operation (Adjuvante / unterstützende Chemotherapie)
Durch die Operation werden alle sichtbaren Tumoren entfernt. Mit einer anschließenden Chemotherapie soll sichergestellt werden, dass eventuell noch vorhandene Krebszellen, die unentdeckt geblieben sind, zerstört werden. Es gilt inzwischen als gesichert, dass diese Form der Behandlung das Rückfallrisiko deutlich senkt. Die Chancen auf Heilung werden so erhöht.
Chemotherapie vor der Operation (Neoadjuvante Chemotherapie)
st der Tumor zu groß, um ihn vollständig durch einen chirurgischen Eingriff entfernen zu können, wird versucht ihn vor der Operation durch eine Chemotherapie zu verkleinern.
Fortschreiten des Krebses verhindern (Palliative Chemotherapie)
Ist der Darmkrebs in seiner Entwicklung bereits so weit fortgeschritten, dass bereits Metastasen im Körper verstreut sind, soll eine Chemotherapie das weitere Fortschreiten verhindern oder bremsen. Die Behandlung hat das Ziel, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.
In der Onkologie stehen heute mehr als 50 verschiedene Substanzen zu Verfügung, die sich von ihrem Wirkmechanismus und ihren Nebenwirkungen erheblich unterscheiden. Je nach Krankheitsverlauf und Entwicklungsstadium des Tumors können die behandelnden Ärzte die Medikamente dem Patienten individuell einzeln oder in Kombination verabreichen.
Nebenwirkungen der Chemotherapie
Quälten sich vor einigen Jahren noch die Patienten mit starken Nebenwirkungen, wie Übelkeit und Erbrechen, bieten heute moderne Medikamente eine bessere Verträglichkeit und eine genauere Dosierung. Inzwischen sind auch die Antiemetika (Medikamente gegen Brechreiz) in den letzten Jahren deutlich effektiver geworden. Trotz der verbesserten Substanzen lassen sich Nebenwirkungen nicht vermeiden, die jedoch in der Regel unmittelbar nach Beendigung der Chemotherapie wieder abklingen.